Marathon
Investor
testen
Pfadfinder-
Brief testen
Webinar
testen
Newsletter
bekommen
Login

Schwellenländeraktien verdienen Aufmerksamkeit

Investment
06.07.2020

Kommt das Wachstum in den Emerging Markets nun doch noch? Die Aktien in den Emerging Markets wurden schon vor zehn Jahren als „DER“ Rendite-Treiber in den kommenden Jahren tituliert, doch den Nachweis dafür sind sie bis heute schuldig geblieben. Anders, als vor 10 Jahren sind viele Emerging-Markets-Titel heute aber nicht über-, sondern eher unterbewertet.

„Alle großartigen Investitionsentscheide beginnen mit Unbehagen“, hat der Star-Investor Howard Marks kürzlich in einer Publikation geäußert. „Denn die Dinge, die jeder mag und bei denen sich jeder wohlfühlt, sind wahrscheinlich nicht im Ausverkauf zu haben.“

Es wäre vermutlich untertrieben, wenn Sie bei den Emerging Markets „Unbehagen“ im Sinne von Marks empfinden. In Brasilien und Russland ist Corona besonders aktiv und die globale Rezession belastet viele dieser Länder überdurchschnittlich. Der Handelskrieg zwischen China und den USA, aber auch die Konflikte zwischen China und Indien lassen das Vertrauen nicht gerade wachsen. Es ist ruhig geworden um BRIC (Brasilien, Russland Indien, China) oder die Tiger-Staaten (Südkorea, Taiwan, Hongkong und Singapur), die auch als „die vier kleinen Drachen“ bezeichnet werden.

Auch Fondsmanager-Umfragen (etwa von Meryll Lynch oder Sentic) verdeutlichen das geringe Interesse. Der Großteil der Institutionellen bzw. Profi-Anleger investiert in amerikanische Technologieaktien. Schwellenländer sind in der Allokation klar unterrepräsentiert. Eröffnet dies antizyklische Chancen für Anleger?

Konjunkturelle Chancen

Es gibt durchaus Chancen: In China, das vor dem Rest der Welt seine Wirtschaft herunter- und wieder hochgefahren hatte, setzte sich die konjunkturelle Rückkehr im Juni fort. So stieg der Einkaufsmanagerindex (Purchasing Managers Index, PMI) von Caixin, ein wichtiger konjunktureller Frühindikator, auf 51,2 Punkte und erklomm damit den höchsten Stand in diesem Jahr. Indexwerte über 50 signalisieren in der Regel eine Expansion der Wirtschaft.

Die Wiederbelebung der Binnenkonjunktur stützt die Rohstoffnachfrage. Die Zunahme der Infrastrukturausgaben, die die Konjunktur durch die Covid-19-Delle führen soll, beflügelt auch die Bautätigkeit und die Preise für Industriemetalle. Erste Anzeichen lassen sich an den im Vergleich zu London höheren Metallpreisen an der Börse Schanghai ablesen.

Die Entwicklung in China ist entscheidend für den MSCI Emerging Markets Index (ca. 40% Anteil an der Kapitalisierung). Zusammen mit Taiwan und Südkorea stellt China rund zwei Drittel des Index. Brasilien und Russland zusammen erreichen ein Gewicht von weniger als 10%.

Es gibt weitere Stimuli: Diverse Regierungen haben in Summe billionenschwere Rettungspakete geschnürt, um die Konjunktur wiederzubeleben. Wie Marktbeobachter Charlie Bilello festhält, haben 2020 zudem bereits 84 Notenbanken die Leitzinsen gesenkt, das sei „mit Abstand die expansivste Geldpolitik, die die Welt je gesehen hat“.

Dollar-Schwäche könnte helfen

Unterstützung könnte des Weiteren vom Dollar kommen. Anders als im Vorjahr profitiere die Währung nicht mehr von höheren US-Leitzinsen. Im Gegenteil: Nach den aggressiven Zinsschritten der Fed liegen die Realzinsen unter denen vieler anderer Länder, weil die Inflationserwartungen in den USA im Allgemeinen höher sind. Gleichzeitig könnte eine Erholung der Welt-Konjunktur den Dollar schwächen. Üblicherweise ist er stark, wenn die Weltwirtschaft an Schwung verliert, und schwach, wenn sich die Konjunktur verbessert.

Zudem sind die USA von Corona besonders stark betroffen. Es sei an dieser Stelle dem Leser überlassen, die Rolle von Donald Trump dabei einzuordnen. Das würde hier zu weit führen. Ausländische Investoren jedenfalls könnten in Teilbereichen der Wirtschaft ihr Geld abziehen, wenn Corona in den USA nicht gebändigt wird. Dies wiederum dürfte die Rohstoffpreise und die Vermögenswerte der Schwellenländer begünstigen. Da viele Schwellenländer in der US-Währung verschuldet sind, sorgt ein weicher Dollar für tragbarere Schulden und mindert das Risiko von Bankenpleiten.

Emerging Markets Aktien billiger, als zuvor

Das sogen. „Shiller-KGV“ setzt die durchschnittlichen, um die Inflation korrigierten Gewinne pro Titel über zehn Jahre ins Verhältnis zum aktuellen realen Aktienkurs. Dadurch fallen kurzfristige Gewinnschwankungen weniger ins Gewicht.

Während die Industrieländer auf einem KGV von knapp 24 handeln, ist der MSCI Emerging Markets mit 17,5 merklich günstiger. Der Bewertungsunterschied ist so eklatant wie selten in den vergangenen fünfzehn Jahren. In den Industrieländern sind daher schon deutlich mehr Gewinne in den Kursen eingepreist, als in den Emerging Markets – dort aber deutlich weniger, als in den vergangenen 15 Jahren. Dies deutet auf Renditechancen hin.

Südkorea, China und vor allem Russland vorn – jedoch nicht der gesamte Markt

Für China sprechen einerseits das hohe Gewicht an Technologieaktien und die günstige Bewertung. Die Technologie- und Konsumgiganten Tencent und Alibaba machen rund ein Drittel der Marktkapitalisierung im MSCI China aus.

Der koreanische Aktienmarkt überzeugte in den vergangenen Wochen mit einer wider Erwarten robusten Gewinnentwicklung relativ zum Gesamtindex. 40% der koreanischen Halbleiterexporte gehen nach China.

Auch dürfte Korea in den kommenden Jahren von Chinas ehrgeizigem Infrastrukturplan mit Fokus auf Informationstechnologie profitieren. Er umfasst den Bau von Informationsübertragungs-, Software- und IT-Diensten wie 5G-Netzwerken, industriellem Internet und Datenzentren.

Zuoberst auf dem Podest befindet sich Russland. Die russische Börse trumpft mit erheblichen Dividendenausschüttungen auf. Die Kurs-Gewinn-Verhältnisse liegen hier häufig bei unter 10. Anders als an den technologielastigen Börsen Chinas und Koreas wimmelt es in Russland von Old-Economy-Werten aus den Sektoren Bergbau und Energie. Sollten die Regierungen weltweit Ernst machen mit ihren Versprechen, in die Infrastruktur zu investieren, dürften diese Branchen zu den Hauptnutznießern zählen.

Doch lassen sich diese Aussagen nicht auf den gesamten Markt der jeweiligen Länder anwenden. Wer also mit dem Gedanken spielt, den gesamten Index der jeweiligen Regionen zu kaufen, sollte sich fragen, welche konkreten Aktien er dabei eigentlich erwirbt. Man kann dabei nicht steuern, ob man in nachhaltige Unternehmen investiert oder in Militär-Lieferanten. Außerdem kann man nicht wissen, wie die jeweiligen Unternehmen fundamental aufgestellt sind. Bei der HAC VermögensManagement AG, dem Vermögensverwalter der HAC Community wählt man Aktien nach sogen. Marathon-Kriterien aus. So werden nur relativ zu ihren Wettbewerben, schwankungsarme Unternehmen gekauft und solche, die ein besonders robustes Geschäftsmodell verfolgen. Darüber hinaus fließen in die Selektion Kriterien wie das KGV, die Dividenden-Langfristigkeit und die Performance der vergangenen Monate ein.

Wenn Sie Interesse haben, sich über Anlagen in den Emerging Markets auszutauschen, kommen Sie auf Ihren HAC-Community Ansprechpartner zu unter der 040-611 848 0.

Was dürfen wir für Sie tun?
Thank you! Your submission has been received!
Oops! Something went wrong while submitting the form.