aus dem Pfadfinder-Brief Nr. 21 vom 14. November 2020, von Daniel Haase
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
Gold profitiert von Krisen oder besser von zunehmender Krisenangst. Im laufenden Jahr liegt Gold in Euro gerechnet mit 18% im Plus, in Dollar sind es sogar +24%. Aktuell deutet viel darauf hin, dass die Sorgen der Börsianer mit Blick auf das kommende Jahr einer wachsenden Zuversicht weichen. Das ist gut für Aktien, könnte die zuletzt recht hohe Gold-Nachfrage aber (temporär) etwas ausbremsen. Warum ist es trotzdem gerade für Aktienanleger sinnvoll, Gold grundsätzlich als Beimischung im Portfolio zu belassen? Man muss keineswegs ein Crash-Guru sein, um Edelmetalle attraktiv zu finden. Unsere Untersuchungen zeigen, dass eine 10%ige Beimischung von Gold die langfristig attraktive Performance von Aktienportfolien praktisch nicht verändert, gleichwohl aber die temporären Rücksetzer – gerade in stressigen Krisenphasen (s. Tab. 1) – erkennbar reduziert. Genau das ist ein erheblicher Mehrwert.
Wer in den kommenden Jahren Erträge erzielen will (oder muss), benötigt mehr denn je gute Aktien. Die Beimischung von Gold hilft, die Schwankungen und damit das Risiko zu senken, in der nächsten Krise die Nerven zu verlieren und „aus der Kurve zu fliegen“. Wer Kursrisiken darüber hinaus reduzieren will (oder muss), ohne auf Renditechancen zu verzichten, wird um aktives Risikomanagement kaum herumkommen. Die erfolgreiche Zeit traditioneller Aktien/Staatsanleihe-Mixportfolien ist vorüber und kommt in dieser Dekade auch nicht mehr zurück.
Herzliche Grüße
Ihr Daniel Haase
PS: Der nächste Pfadfinder-Brief ist für Samstag, den 28. November 2020 geplant.