aus dem Pfadfinder-Brief Nr. 11 vom 24. Mai 2020, von Daniel Haase
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
Aufmerksamkeit ist eine knappe Ressource. In den Medien haben Beiträge über Entwicklungen und Herausforderungen im Zuge der Corona-Pandemie etliche andere Themen verdrängt. Doch in der realen Welt sind die Krisen und Probleme aus der VorCorona Zeit keineswegs verschwunden. Hier nur zwei Beispiele (1) BREXIT: Am Montag schrieb David Frost, der Verhandlungsführer auf britischer Seite, seinem EU-Kollegen Michel Barnier einen relativ undiplomatischen Brief und beschwerte sich über den Versuch Barniers, die Briten in vielen Punkten schlechter stellen zu wollen als andere Nationen in vergleichbaren Handelsabkommen. Die Wahrscheinlichkeit eines ungeregelten Brexits ist meines Erachtens hoch. (2) USA vs. China: Das Phase-One Handelsabkommen ist inzwischen Makulatur und im US-Wahlkampf kommt eine harte Anti-China-Politik lagerübergreifend bei einer großen Mehrheit der Wähler gut an. Entspannung? Fehlanzeige! Parallel dazu eröffnete die chinesische Führung in dieser Woche mit ihrem Eingreifen in die Sicherheitsgesetze Hongkongs ein neues Streitfeld.
Die Auswirkungen der Corona-Krise (z.B. siehe Abb. 1) verstärken viele der bereits vorhandenen, desintegrativen Trends in Politik & Wirtschaft. Wenn das politische Umfeld in dieser Dekade zunehmend rauer wird, dürften – historisch betrachtet – substanzstarke Qualitätsaktien und Edelmetalle der bessere Zufluchtsort für Anleger sein als auf Papiergeld beruhende Zahlungsversprechen.
Herzliche Grüße
Ihr Daniel Haase
PS: Der nächste Pfadfinder-Brief ist für Samstag, den 6. Juni 2020 geplant.