aus dem Pfadfinder-Brief Nr. 9 vom 25. April 2020, von Daniel Haase
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
Börse ist Kommunikation. Für den oberflächlichen Betrachter mag es um den Handel von Aktien, Anleihen, Währungen oder Rohstoffen gehen, doch im Grunde wird immer nur ein und dasselbe gehandelt: Zukunftserwartungen. Wenn immer mehr Marktteilnehmer zu ähnlichen Überzeugungen gelangen und ihre Kauf- und Verkaufsentscheidungen entlang dieser Überzeugungen ausrichten, entstehen Trends. Sehen Sie sich die Entwicklung von Bankaktien in Relation zum globalen Aktienmarkt in Abb. 1 an:
Man muss kein Börsenexperte sein, um zu erkennen, dass die Anleger schon seit geraumer Zeit relativ skeptisch auf Banken blicken. Viele europäische Institute haben sich von der Finanz- und der darauffolgenden Eurokrise nie richtig erholt. Die Eigenkapitalquoten sind in vielen Bankbilanzen recht treffend mit einem „Hauch von Nichts“ beschrieben. Die Corona-Pandemie scheint nun geradezu ein Katalysator für sehr pessimistische Szenarien zu sein. Was meinen Sie: Ist das nur ein Thema für Aktionäre oder sollten sich auch ganz normale Bankkunden damit auseinandersetzen? Mit Blick auf die erst wenige Jahre alten EU-Regeln zur Bankenrettung tendieren wir dazu, Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen. In unseren Strategien setzen wir bekanntlich auf Aktien von soliden, möglichst krisenresistenten Qualitätsunternehmen (ggfs. plus Absicherung via Pfadfinder-System). Wenn Sie mich fragen, wie viele Banken darunter sind, brauche ich nicht lange zu recherchieren. Die Antwort lautet schon seit Jahren: Null.
Herzliche Grüße!
Ihr Daniel Haase
PS: Der nächste Pfadfinder-Brief ist für Samstag, den 9. Mai 2020 geplant.