aus dem Pfadfinder-Brief Nr. 10 vom 09. Mai 2020, von Daniel Haase
Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
für konservative Kapitalanleger sind endgültig harte Zeiten angebrochen. Die Welt ertrinkt in unproduktiven Schulden, weshalb die Zentralbanken die Zinsen massiv drücken, teilweise sogar in den negativen Bereich. Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie verschärft diese Situation nun auf vielen Ebenen. Eine Rückkehr zu solider Geldpolitik ist meines Erachtens zumindest für das vor uns liegende Jahrzehnt kaum vorstellbar. Inzwischen bekräftigen immer mehr Notenbanken sogar ihre Bereitschaft, zukünftig unbegrenzt Geld zu drucken.
Das mag helfen, die Zinsen weiterhin niedrig zu halten. Doch nur weil sich Risikoprämien in Luft auflösen, heißt dass noch lange nicht, dass dies für die Risiken (Ausfall / Inflation) ebenfalls gilt. Nach Japan und Europa ist mit Amerika nun auch der weltweit mit Abstand wichtigste Rentenmarkt im Niedrigzinsumfeld gefangen. Morgan Stanley erwartet in diesem Jahr ein US-Haushaltsdefizit von 20% (Maastricht-Kriterien lagen bei 3%). Eine so extreme Neuverschuldung gab es zuletzt mitten im Zweiten Weltkrieg. Wer wird dieses gigantische Defizit finanzieren? Aller Voraussicht nach die US-Notenbank via Druckerpresse. Zinslose, nominelle Anlagen sind in diesem Umfeld für langfristig denkende, konservative Anleger – zurückhaltend ausgedrückt – extrem unattraktiv.
Wir bevorzugen für die vor uns liegenden Zeiten erstklassige, internationale Qualitätsaktien sowie eine Beimischung von Gold. All jene Anleger, denen die teils heftigen Kursschwankungen des Aktienmarktes Sorgen bereiten, sollten zusätzlich auf ein krisenbewährtes, aktives Risikomanagementsetzen. Die Kombination aus diesen drei Faktoren setzen wir beispielsweise im Marathon Stiftungsfonds um. Diese HAC-Strategie ist unsere strategische Antwort auf die Niedrigzinsphase.
Herzliche Grüße!
Ihr Daniel Haase
PS: Der nächste Pfadfinder-Brief ist für Samstag, den 23. Mai 2020 geplant.