Von Rolf Mölk
Lüneburg. Wenn es um den Schutz vor Inflation geht, setzen viele Deutsche auf Immobilien. In „normalen Zeiten“ ist das in vollkommen in Ordnung. Nur in turbulenteren Phasen der Geschichte zeigt sich immer wieder, dass Immobilien – nicht zuletzt aufgrund ihrer relativ leichten Besteuerbarkeit – oftmals größeren politischen Begehrlichkeiten ausgesetzt sind (z.B. Lastenausgleich, Hauszinssteuer, Mietpreisdeckel), als leicht liquidierbare Vermögensgegenstände wie Aktien oder Edelmetalle. Anders als Papiergeld tendiert Gold über lange Zeiträume dazu, seine Kaufkraft zu erhalten. Vor rund einhundert Jahren kostete die Tin Lissy von Ford rund 850 Dollar, was damals etwa 42 Unzen Gold entsprach. Für so viel Gold (Gegenwert derzeit rd. 65.000 Euro) können Sie auch heute einen flotten Flitzer für den Sommer erwerben. Für 850 Dollar gibt es bestenfalls noch einen Satz schicker Winterreifen dazu.
Gold ist – verglichen mit Dollar-, Euro- oder Franken-Bargeld – ziemlich gutes Geld. Doch es erwirtschaftet weder Mieteinnahmen noch Zinsen und auch keine Dividenden. Es ist im wahrsten Wortsinn unproduktiv. Den Unterschied zwischen Gold und produktivem Kapital sehen Sie im mitgebrachten Chart. Meines Erachtens ist Gold kein Ersatz für erstklassige Qualitätsaktien, wohl aber zur richtigen Zeit eine sinnvolle Ergänzung.
„Sind Dividenden die neuen Zinsen?“ lautet das Thema meiner nächsten Kolumne im August. Bei Bedarf stehe ich Ihnen gerne vorab auch für ein persönliches Gespräch zur Verfügung.